Intern
Institut für Politikwissenschaft und Soziologie

Goffman Visuelle Soziologie

Die gesammelten Archivunterlagen offenbaren eine bisher unbekannte Seite der Forschungstätigkeit Goffmans. So zeigt sich, dass er über viele Jahre hinweg intensiv an einer Soziologie arbeitete, die sich mit dem beschäftigt, was erst heute unter dem Titel der Visuellen Soziologie verhandelt wird.

Dabei ging Goffman weit über das hinaus, was er in dem Buch "Gender Advertisements" erarbeitet hatte und es wird deutlich, dass er als einer der Pioniere der Visuellen Soziologie betrachtet werden kann. Er arbeitete intensiv mit Filmemachern zusammen, war tief involviert in die Frage der Visuellen Anthropologie und experimentierte mit neuen Techniken. Auch war er bezüglich der Frage, wie diese Techniken einzusetzen sind, als Berater tätig.

Damit wird aber nicht nur eine bisher unbekannte Seite Goffmans sichtbar, sondern diese Seite ist eng mit seiner grundsätzlichen theoretischen Ausrichtung verknüpft. Goffmans Rahmenanalyse lässt sich ebensowenig ohne seine Auffassung von der Relevanz visueller Strukturen verstehen wie seine Theorie der Interaktionsordnung. So können seine Arbeiten zur visuellen Soziologie dabei helfen, das sein Werk basierende Theoriegebäude besser zu verstehen. Daher liegt ein weiterer Schwerpunkt der Goffman Studien auf diesen Arbeiten im Kontext der visuellen Soziologie.